Unter die Haut

Neugierige Blicke ins Innere gelingen nur auf den ersten Blick. Die intime Atmosphäre des Tätowiervorgangs wird gewahrt und dem Betrachter eine alternative Kulisse geboten. Die mit Fotografien aus hundert Jahren Tätowiergeschichte bedruckte Lochfolie ermöglicht es dem innen sitzenden Kunden den Blick nach draußen schweifen zu lassen und dennoch nicht von außen begutachtet zu werden. Die Bildsprache spiegelt durch die dargestellten Porträt-Fotografien tätowierter Menschen, die zwischen 1887 und 1952 geboren sind, die lange deutsche Tätowierkultur wieder. Die Kombination dieser mit philosophisch anmutenden Zitaten von George Bernard Shaw oder Oscar Wilde unterstreicht den kulturellen Aspekt des Tätowierens zusätzlich und stellt sich bewusst gegen das Ramsch-Image, das den heutigen Tätowierstudios oftmals anhaftet. Die klare und eher zurückhaltende Typografie steht inhaltlich sowie äußerlich im Einklang mit den schwarz-weißen Bildmotiven der tätowierten Charaktere.

Der in der Altstadt von Braunschweig liegen Laden sollte sich von den üblichen Erscheinungsbildern der anderen Tätowierläden abheben und den künstlerischen Aspekt durch Sympathie, Respekt und Bewunderung gegenüber der Tätowierkunst nach Außen tragen.

Die Überarbeitung des Logos erfolgte durch eine saubere Reduzierung des alten Schriftzuges. Bei den typografischen Anwendungen wurden vereinzelt Glyphen durch extravagante Varianten an Alternativzeichen ersetzt, um einen kleinen Irritationsmoment zu schaffen.

Entstanden sind große Schaufensterbilder hinter denen tätowiert wird, die äußere Beschilderung durch Folienplots und Leuchtkästen sowie großformatiger Leuchtkästen im Innenraum und eine Auswahl an Zitaten.

»The dogs bark but the caravan passes on from Wolfsburg to Braunschweig.«