for

Volkswagen Financial Services AG

Discipline

Concept
Wayfinding
Signage
Infographic

Entwicklung eines Orientierungssystems für die Volkswagen Financial Services AG am Standort Braunschweig 2015.
 Für die knapp 10.000 Mitarbeitenden mit Arbeits-, Besprechungs-, Schulungs-, Konferenz- und Versorgungsbereichen, die über drei Standorte verteilt sind und sich auf einer Fläche von mehr als 124.000 Quadratmetern mit unterschiedlichster Gebäudestruktur erstrecken, sollte kein Schilderwald, sondern ein Orientierungskonzept entstehen. Insbesondere die mit den Jahren gewachsenen, sehr unterschiedlichen Gebäudestrukturen und Architekturen sowie der stadtähnliche Geländekomplex stellten eine große Herausforderung an die Entwicklung des Orientierungssystems dar.
 Als stark expandierendes Unternehmen war bei der Entwicklung des Bezeichnungskonzeptes die Erweiterungsfähigkeit eine Voraussetzung für die Gestaltung, sowohl was das Hinzukommen eines neuen Standortes, als auch weiterer Gebäude anging.
Auch für die Besuchenden, die den Standort täglich frequentieren, musste ein verständliches und einheitliches Orientierungskonzept geschaffen werden, das sowohl verbal als auch visuell kommuniziert werden kann. Beauftragt wurde die Entwicklung des Orientierungskonzeptes sowie das Gestaltungs- und Layoutkonzept der Beschilderung.

+ read more

Nach einer ausführlichen Bestandsaufnahme über mehrere Wochen sowie qualitativer Besucher:innenbefragungen, wurde ein direktes und intuitives Orientierungskonzept mit einer eigenständigen Zeichen- und Grafiksprache entwickelt. Die zunächst als Grobkonzept entwickelten Entwürfe teilten sich hierbei vorerst in Bezeichnungs- und Beschilderungskonzepte auf. Sowohl die begriffliche Kommunikation, als auch die Beschilderungskonzepte treten konsequent auf und vermitteln damit ein stimmiges und einheitliches Gesamtkonzept, das der Komplexität des Geländes entgegen wirkt.

In enger Zusammenarbeit mit der Volkswagen Financial Services AG und den Mitarbeitenden aus dem Gebäudemanagement wurden verschiedene Bezeichnungskonzepte ausgearbeitet und sich seitens der Volkswagen Financial Services AG für eines der Konzepte entschieden. Von funktionsbezogenen Bezeichnungen der Gebäude wurde sich zugunsten der häufigen Umzüge der Abteilungen und der damit verbundenen Änderungen der Bezeichnungen gelöst und dafür auf eine gebäudebezogenen Bezeichnung gesetzt, die auch die Standortzugehörigkeit mit einbezieht. Nach jahrelanger Verwendung von Begrifflichkeit aus früheren Gebäudefunktionen, internen Abkürzungen oder dem Bezug zu Straßennamen, wuchs ein uneinheitliches Wording. Mit dem neuen Orientierungssystems wurde ein einheitliches Bezeichnungskonzept eingeführt, das sich an dem bekannten und neutralen Hausnummernsystem von Städten orientiert. Hierfür wurde sich an der bisher nur im Gebäudemanagement genutzten Aufteilung des Geländes in die Standorte A, B, und C bedient und diese mit einem numerischen Code kombiniert, wodurch jedem Haus eine einmalige alphanumerische Codierung zugeschrieben wurde. Um Codierungs-Missverständnisse mit Raumnummern vorzubeugen, wird den Gebäudekürzeln der Begriff Haus vorgeschaltet.

Die Benennung der Konferenzräume erfolgte neben der Codierung, zu Gunsten des bereits vor Ort beliebten und gewohnten Konzeptes zur Benennung, mit einer zusätzlichen Namensgebung nach Themengebieten, die auch als identitätsstiftende Merkhilfe fungiert. Die bisherigen Konferenz- und Besprechungsräume erhielten das einheitliche Wording ›Konferenzraum‹ und wurden, im Gegensatz zur vorherigen Zusatzbenennung, die beliebig und von Gebäude zu Gebäude unterschiedlich ausfiel oder sich teilweise überschnitt, einem standortspezifischen Themenkomplex zugeordnet. Die Personalisierung der Räume ermöglicht neben der Merkfähigkeit auch zugleich eine Identifikation mit dem Standort. Darüber hinaus erfolgte eine durchgehende, einheitliche Codierung der Räume, die nun nach Außen kommuniziert wird und somit ein gezieltes Auffinden ermöglicht. Die Umcodierung war notwendig, da das bisherige System keinen Hinweis auf einen Bezug zum Standort, dem Gebäude oder die Raumbezeichnung ermöglichte. Als sachliches Instrument dient das Codierungssystem dazu, die Kommunikation zur Orientierung zu erleichtern. Ziel war die Verbesserung der Orientierung durch die Benennung der Liegenschaften, Gebäude und Raumtypen in einer einheitlichen Systematik.

Das Beschilderungskonzept umfasst eine einheitliche Beschilderungsart an den drei Standorten. Beginnend bei der Standortkennzeichnung, führt es weiter über die Einfahrten, Eingänge bis ins Innere der Gebäude, von den Eingangsbereichen und den Empfängen, über die Treppenhäuser und Aufzüge, den Durch- und Übergängen sowie den Fluren bis hin zu den einzelnen Räumen (Konferenzräume, Toiletten, Meeting-Points, Büroräume etc.). Die Raumbeschilderung sieht eine schnelle und unkomplizierte Personalisierung vor, die durch häufig wechselnde Raumbelegungen einfach ausgetauscht werden kann. Die mit der Zeit gewachsenen und sehr unterschiedlichen Gebäudestrukturen machten eine prägnante Form- und Farbgebung für das Orientierungssystem notwendig, die konsequent auf alle Standorte, Gebäude, Flure und Räume umgesetzt wurde. Ein einheitliches und konsequentes Farb- und Typografiekonzept spielte eine tragende Rolle, das durch die Einführung neugestalteter einheitlicher Icons und eines Layout-Rasters der Schilder unterstützt wurde und sich somit gegenüber der unterschiedlichen innenarchitektonischen Gegebenheiten durchsetzt und beruhigend aufgeräumt wirkt.

Für die Form der Schilder wurde auf das Symbol des Pfeils zurückgegriffen, der visuell den Standort markiert oder den weiterführenden Weg anzeigt. Somit gliedert sich die Beschilderung in ihren Funktionen in standortmarkierende (Standortpylone, Hinweisschilder, Ziel- und Türschilder), wegweisende und wegbestätigende Schildtypen (Wegweiser), sowie Schildtypen zur Übersicht und Verteilung (Einfahrts-, Eingangs-, Übersichtspylone sowie Stockwerkübersichten).
 Eine klare Typografie, für die die Hausschrift der Volkswagen Financial Services AG eingesetzt wurde, die eigenständige Zeichen- und Grafiksprache, die begriffliche Kommunikation sowie das Beschilderungskonzept mit seinen unterschiedlichen Schildtypen vermittelt ein stimmiges und einheitliches Gesamtkonzept.

Für die Farbcodierung wurde jeder Standort mit einer Farbe aus dem Farbklima der Volkswagen Financial Services AG belegt, die sowohl in der Außenbeschilderung als auch im Innenbereich des jeweiligen Standorts eingesetzt wird. Standortübergreifend erhielten darüber hinaus die Zielschilder zur Codierung eigenständige Farben. Bereits aus der Entfernung, vor allem in langen Fluren, werden wichtige Räumlichkeiten wie Sanitäre-Anlagen, Meetings-Points sowie Raucherbereiche, Konferenzräume und Erste-Hilfe-Räume ausgewiesen und gut erkennbar gemacht. 
Die Farbcodierung setzt sich aus drei Standortfarben und weiteren vier Funktionsfarben zusammen, die sich in ihrer Farbigkeit deutlich von der Umgebung abheben und die Funktion der Orientierungshilfe übernehmen. Somit ist die Farbgebung ebenfalls ein Cordierungselement und verbindet sich mit der Codierung zu einem merkfähigen Konzept für eine einfache Orientierung.

Darüber hinaus wurde eine neue, einheitliche Piktogrammreihe für das Orientierungssystem und dessen Beschilderung entwickelt. So sieht beispielsweise nicht nur das Piktogramm für die Toiletten in jedem Gebäude und Standort gleich aus und erzeugt ein ruhiges, aufgeräumtes Bild, sondern kann darüber hinaus in Kombination mit seiner zugewiesenen Funktionsfarbe schneller kommuniziert und erfasst werden und erhöht damit die Merkfähigkeit des Systems.
Farbe, Piktogramme und Typografie wurden anhand eines entwickelten Layoutrasters auf allen Schildtypen durchgängig angewendet. Hierfür wurde zuvor ein Konzept zur Informationsarchitektur entwickelt.

Im neuen Orientierungskonzept erfolgt die Wegführung in Etappenform. Nur einige wenige Schilder geben über die nächstfolgenden Ziele hinaus Informationen über den gesamten Standort bzw. das gesamte Gebäude (Eingangspylone, Stockwerksübersichten). In der Regel erfolgt die Information erst dann, wenn sie benötigt wird, um, bedingt durch die Komplexität des Geländes, den Rezipient:innen nicht mit Informationen zu überfrachten.

Das neue System greift die damaligen Problemstellen auf und ermöglichte nun eine eindeutige und einfach Zielfindung. Innen sowie außen erfolgt die Wegbereitung nach dem gleichen Prinzip und der:die Rezipient:in erhält einen Überblick über die wichtigsten Ziele, den kürzesten Weg sowie Weg- und Zielbestätigungen. Mitarbeitenden und Besuchenden ist nun endlich eine Hilfestellung zur Orientierung gegeben.

× read less
Großes Schild zur Standortmakierung mit Buchstaben B bei Nacht. Das direkte und intuitive Orientierungskonzept mit einer eigenständigen Zeichen- und Grafiksprache zieht Inspiration aus dem bekannten und neutralen Hausnummernsystem von Städten.
Blauer Standortpylon auf dem Gelände der VW FS AG, zeigt mit dem Buchstaben B den Standort B auf dem Werksgelände an.
Roter Pylon bei Nacht, welcher wirkt, als wäre er in den Boden gesteckt. Das Beschilderungskonzept überwindet mit dem Bezeichnungskonzept die Herausforderung der wechselnden Abteilungen und schafft mit der Signage visuelle sowie kommunikative Klarheit.
Selbstleuchtendes Schild bei Nacht. Das rote Schild in Pfeilform ist Teil eines intuitiven Orientierungskonzept mit einer eigenständigen Zeichen- und Grafiksprache. Neben der Visualisierung wurde hoher Wert auf Codierung und Konzept gelegt.
Rot-leuchtendes Schild für ein Werksgelände mit Arbeits-, Besprechungs-, Schulungs-, Konferenz- und Versorgungsbereichen auf drei Standorte. Klare Typografie mit der Hausschrift, 3 Standortfarben und 4 Funktionsfarben haben eine starke Fernwirkung.
Rotes Außenschild bei Tag vor Hauseingang. Beispielschild für ein Orientierungssystem mit standortmarkierenden und wegbestätigenden Beschilderungstypen (Wegweiser), zur Übersicht und Verteilung (Eingangsübersichtspylone und Stockwerkübersichten).
Zwei rote Schildtypen in Hauseingang und Treppenhaus. Eins zur Stockwerksübersicht und ein Fahrstuhlschild, mit konsequenter Informationsarchitektur und Piktogrammen. Das Schildkonzept setzt sich trotz völlig heterogener Innenarchitektur und Stilen durch.
Nahaufnahme Schild im Außenbereich. Gut zu sehen ist die Kombination aus Piktogrammen und beschreibender Typografie. Die Beschilderung dient sowohl mit Wörter als auch mit Illustrationen auf zwei Ebenen der Orientierung und ist damit zugänglich gestaltet.
Gelbes Außenschild bei Tag neben moderner Glasfassade. Das intuitive Orientierungskonzept mit eigener Zeichen- und Grafiksprache bestehend aus Farbcode, Standortkennzeichnung, Wording und Piktogrammen zur Orientierung für Mitarbeitende und Besuchende.
Gelber Standortpylon bei Nacht. Das direkte und intuitive Orientierungskonzept mit einer eigenständigen Zeichen- und Grafiksprache zieht Inspiration aus dem bekannten und neutralen Hausnummernsystem von Städten.
Gelbes selbstleuchtendes Schild vor Geschäftshaus. Auf dem Schild ist neben Piktogrammen und einem Bezeichnungskonzept  ein Lageplan abgebildet.
Drei Schildtypen: Fahrstuhlbeschilderung, Stockwerksübersicht und Etagenbeschilderung zur Orientierung innerhalb des Gebäudes. Hier verschiedene gelbe Schilder, markieren den Aufzug, listen Räumen im Gebäude auf, weisen diese aus und nennen das Stockwerk.
Beschilderung zur Kennzeichnung von verschiedenen Gemeinschaftsräumen. Die Schilder sind an der Türzage angebracht und markieren mittels zeitloser Piktogramme einen Raucherbereich und eine Kaffeeküche.
Das eigens für das Orientierungskonzept entwickeltes Piktogrammsystem illustriert simple und verständlich die verschiedenen Bereiche und Funktionen der Räumlichkeiten.
Meetingsraum mit Belegungsschild. Bezeichnungen können wegen der häufigen Raumänderungen unkompliziert verändert werden. Auf dem Schild ist die Raumnummer und ein Piktogramm abgebildet. Per Schieberegler kann markiert werden, ob der Raum bereits belegt is
Vier verschiedene blaue Schilder im Innenbereich des Gebäudes des Standortes B der Volkswagen Financial Services AG mit Stockwerksübersichten zur Orientierung und Wegführung.
ein Flur in einem Geschäftsgebäude mit Türschildern und Wegweiser. Die Schilder markieren Toiletten, Meetingräume und den Zugang zu einem weiteren Gebäude.